|
|
|
Mein
Vater (Mitte)
mit 2 Kameraden 1917 in Trier |
|
Mein Vater
Mein Vater wurde 1897
geboren. Er besuchte die evangelische Volksschule zu
Hosterhof. Die Lehrer waren Frischkorn, Maurer und Hammes.
Erst war er Handlanger auf verschiedenen Baustellen, dann
Laufbursche bei der Bahn, schliesslich Heizer im Kesselhaus
auf der Grube Camphausen bis er 1917 Soldat wurde. Er wurde
nach Trier eingezogen und machte seine Pionierausbildung auf
der Minenwerferschule in Hannover.
weiterlesen... (folgt)
Meine Mutter
Meine Mutter ist in
Heusweiler geboren - 1898. Sie besuchte die Evangelische
Volksschule in Heusweiler bei den Lehrern Hopf, Sulzbacher
und Maurer.
|
|
|
10 Monate
alt |
|
Das bin ich
Ich bin Walter und am 29.01.1924 geboren,
ebenfalls zu Hosterhof. Es war früher Dienstagmorgen gegen
04:00 Uhr, als ich in der Bergstrasse - wir wohnten damals
im ersten Stock - auf die Welt kam. Ich wog 6 Pfund, getauft
wurde ich von Pfarrer Rediker.
Ostern 1930
kam ich in die Volksschule
in Fischbach. Wir waren in der Zwischenzeit nach Fischbach umgezogen. Meine erste Lehrerin war Fräulein Hößler. Ich
weiß nur noch, daß meine Mutter mich zur Schule begleitete
und ich vor Fräulein Hößler ein wenig Bange hatte. Das
befremdliche Gefühl legte sich aber sehr bald.
Zeichnen, Aufsätze
schreiben und Gesang waren meine Lieblingsfächer. Zeichnen
und Malen waren von meiner frühesten Jugendzeit meine
Lieblingsbeschäftigung und sind es bis heute geblieben.
Musikalisch begabt bin ich ebenfalls. In der Volksschule und
später in der Handelsschule war ich stets einer der besten
Aufsatzschreiber.
|
|
Hier
bin ich 8
Jahre alt, mit meiner Schwester Ilse |
|
|
Wenn ich in meiner frühen
Jugendzeit sehr wenig im Garten meiner Eltern mitarbeitete,
so lag das nicht etwa daran, daß ich kein Interesse an
dieser Art von Beschäftigung hatte, sondern mehr die
Tatsache, dass mich mein Vater weniger zur Gartenarbeit
anhielt. Das beweisen die späteren Jahre, als ich mein
Landjahr z.B. ableistete, fand ich an der Feld- und
Gartenarbeit soviel Spass, daß ich fürs erste schon gleich
Bauer werden wollte. Heute weiß ich, daß mich dieser Beruf
doch nie befriedigt hätte.
Viel mehr betätigte ich
mich, mit 13 oder 14 Jahren, meistens mit Sammeln und Basteln,
das ich, nach den Aussagen meiner Eltern, von meinem
Großvater geerbt habe. Alles mögliche und unmögliche
wurde gebastelt. Angefangen von einer Papierschwalbe bis zum
richtigen Segelflugmodell, von einer primitiven
Nachttischlampe bis zum Morseapparat und sogar einem
Mikrofon mit 80 Meter Kabel, mit dem ich oft 'Sendungen'
über unser Radio veranstaltete und 'Berichte' vom
Eifelrennen usw. gab.
Neben diesen Bastelarbeiten
sammelte ich ich Zigarettenbilder und fertigte mir die Alben
selbst an. Mit 14 oder 15 Jahren schnitt ich Landkarten aus
den Zeitungen und Illustrierten, zeichnete selbst Landkarten
und stellte mir selbst einen Atlas her. Sehr viel Mühe
gab ich mir auch beim Sammeln von Briefmarken. Bis auf den
heutigen Tag aber ist mir als Lieblingsbeschäftigung
geblieben - das Zeichnen.
|
|
Am 30. März 1938 wurde ich
aus der Gemeinschaftsschule in Fischbach entlassen. Mein
letzter Lehrer war Rektor Buhr.
Zum besseren Verständnis des Ausdruckes
'Gemeinschaftsschule': Früher waren wir Schulkinder nach
Religionen klassenmäßig getrennt. Im Jahre 1937 führte
man die Gemeinschaftsschule ein. In allen Fächern - außer
Religion - saß nun während des Unterrichts der katholische
Junge neben dem evangelischen Jungen und umgekehrt, das
evangelische Mädchen neben dem katholischen. Viel Streit
und Zwietracht waren damit beseitigt. Aber schon 8 Jahre
später, 1945, führte man die Trennung Katholiken -
Protestanten wieder ein.
|
|
Mein Landjahr und die
Handelsschule in Neunkirchen
1939-1941
|
|
|
|
Lebertran und
Chewing Gum
|
|
Frankfurt
am Main, April 1945.
Die knapp zehnjährige Helga hat sich von der
Landverschickung allein ins heimatliche Frankfurt
durchgeschlagen. Nur die Oma trifft sie dort an, die
ausgeharrt hatte, um der Familie das Anrecht auf die Wohnung
zu erhalten. Helgas Mutter und die kleine Schwester sind
noch in Hof an der Saale evakuiert, der Vater in einem
amerikanischen
Kriegsgefangenen-Lager festgehalten. Das Mädchen lungert
bei den amerikanischen Kasernen herum, um für sich und die
Oma Essen zu beschaffen. "Das Wichtigste war, täglich
Lebensmittel zu organisieren und Wasser heranzuschleppen",
erinnert sie sich. "Die GIs gaben mir Unterwäsche und
Socken zum Waschen und Stopfen mit", die Oma besorgte das
Waschen, Ausbessern und Bügeln, die kleine Enkelin machte
den Transport und handelte mit den Soldaten aus, was sie im
Tausch dafür bekommen sollten. Später geht sie "Kippen
stechen", um aus dem Tabak von Zigarettenkippen, neue
Zigaretten zu drehen, die sie auf dem Schwarzmarkt verkauft.
So beginnt ein eindrucksvolles Zeitdokument über die Jahre
1945 bis 1950. In dem Buch "Lebertran und Chewing Gum"
zeigen 55 unterschiedliche Zeitzeugen-Erinnerungen, wie
deutsche Kinder damals lebten, und was sie dabei fühlten.
|
Mehr Bücher von Zeitzeugen
|
|
|
|
|
|
|